Benita Yon gehört zu unserem “360°-Ansatz im BGF”. Hier bündeln wir digitale Angebote und ergänzende Serviceleistungen wie Gesundheits-Checks, Präventionsvorträge, Gamification- und Aktionskonzepte. Das Ziel: Unternehmen mit einem “Wow!” bei Präventionsmaßnahmen zu unterstützen.
Im aktuellen Artikel beleuchten wir das Thema Gender BGM, und hier vor allem ein Thema, über das mann/frau nicht so gerne spricht: Frauengesundheit und Menopause. Lesen Sie rein in diese spannende BGM-Fragestellung.
Wer bist du und was machst du?
Ich bin Benita Yon, Gründerin von Beyoni Health. Wir bieten personalisierte Gesundheitslösungen für Frauen in den Wechseljahren an. Dazu gehören: Labortests, Beratungen und Online-Angebote. Mein Ziel ist es, Frauen zu befähigen, ihre Gesundheit selbst in die Hand zu nehmen, da das Thema im Gesundheitssystem oft vernachlässigt wird. Wechseljahre sind ein guter Zeitpunkt, um Prävention zu starten und chronische Erkrankungen zu vermeiden.
Warum gehören Wechseljahre an den Arbeitsplatz und ins BGM?
Wechseljahre betreffen 9 Millionen erwerbstätige Frauen in Deutschland, was über ein Viertel der Arbeitskräfte ausmacht. Sie sind auch das am stärksten wachsende Segment am Arbeitsmarkt.
Viele kämpfen mit Beschwerden wie Konzentrationsproblemen oder Schlafstörungen, die ihre Arbeitsfähigkeit beeinträchtigen.
- Eine Studie zeigt: 94 % der Betroffenen spüren Auswirkungen bei der Arbeit,
- jede Dritte musste sich deshalb schon krank schreiben lassen oder eine Auszeit nehmen,
- über die Hälfte gibt an, dass ihre Beschwerden auch ihre Karriere beeinflussen
- und jede zehnte Frau verlässt deswegen den Arbeitsmarkt.
Unternehmen verlieren dadurch wertvolle Fachkräfte. Durch gezieltes Gesundheitsmanagement können Fehlzeiten reduziert und die Produktivität gesteigert werden. Leider ist das Thema bei den meisten Unternehmen noch ein Tabuthema. Viele Führungskräfte halten es für eine Privatsache. Auch zu diesem Thema gab es eine Studie mit dem Ergebnis, dass 75% aller Unternehmen bisher keinerlei Unterstützung anbieten.
Was hat sich die letzten drei Jahre getan?
Die öffentliche Wahrnehmung hat sich stark verbessert – dank Büchern, Berichten und Social Media. Im Arbeitskontext aber bleibt das Thema schwierig: 32 % der Personalverantwortlichen sehen es laut einer Studie als Tabu, was zu Vermeidungsverhalten bei Frauen führt. Das heißt, sie versuchen, sich ihre Symptome nicht anmerken zu lassen.
Fortschritte gibt es, vor allem in England, wo z. B. 25 % der Unternehmen eine “Menopause Policy” eingeführt und insgesamt über 3000 Unternehmen den „Menopause Pledge“ unterschrieben haben – eine Art Selbstverpflichtung zur Schaffung einer wechseljahresfreundlichen Arbeitsumgebung. In Deutschland stehen wir noch am Anfang dieser Entwicklung.
Damit wir nicht in der Theorie hängen bleiben…,
habe ich mich mit Expertinnen wie dir, Claudia von Gesundheit Bewegt, oder mit Katja von a.l.c. zusammen getan, um konkrete Angebote zur Menopause zu entwickeln. Ich freue mich total, dass wir mit WomanBalance nun ein Menopausen-Angebot für Unternehmen im Programm haben.
Schrittweise soll daraus ein holistischer Ansatz entstehen, mit dem wir Firmen im Betrieblichen Gesundheitsmanagement konkret unterstützen und Frauengesundheit (endlich) einen höheren Stellenwert in Unternehmen erhält.
Hast du Beispiele für Best Practices?
Es gibt aus meiner Sicht 4 wesentliche Handlungsfelder, um ein wechseljahresfreundliches Arbeitsumfeld zu gestalten:
- Aufklärung über Vorträge und Webinare, um die Mitarbeiterinnen zu empowern, ihre Gesundheit aktiv zu gestalten.
- Spezifische BGM-Angebote wie z. B. Checkups und individuelle Beratung für Frauen in den Wechseljahren.
- Mehr Flexibilität durch Anpassung der Arbeitsbedingungen, z. B. flexible Arbeitszeiten und Homeoffice Lösungen.
- Was gar nicht hoch genug bewertet werden kann, ist das Signal, das Unternehmen aussenden, wenn sie Wechseljahre z. B. im Rahmen von Gesundheitstagen und Workshops adressieren, um sowohl Führungskräfte als auch Mitarbeiter:innen für das Thema zu sensibilisieren. Frauen wünschen sich vor allem eine wertschätzende Arbeitsumgebung, in der sie Beschwerden nicht verbergen müssen, sondern Verständnis für ihre Herausforderungen erhalten.
Es ist also primär eine Frage der Unternehmenskultur. Und die Firmen, die das verstehen, profitieren dann von loyalen Mitarbeiterinnen. Einige Vorreiter wie SAP oder Vodafone setzen bereits Maßnahmen um und immer mehr kleinere Unternehmen ziehen nach.
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Würdest du sagen, es ist erforderlich, genderspezifische Empfehlungen zu haben?
Bei der mentalen Gesundheit sehe ich das sehr stark. Oder in einzelnen Feldern, wo wir wissen, dass das Bewusstsein dafür im Moment noch nicht so da ist, wie z. B. Herzgesundheit. Der Bereich Ernährung und Bewegung ist sicher ebenfalls etwas, was bei beiden eine Rolle spielt. Da kann man mal etwas andere Übungen reinbringen für Männer bzw. Frauen, aber im Grunde haben wir da eine große Überschneidung und das gilt auch für den Bereich Ernährung.
Hast du noch ein Abschluss-Statement für uns?
Die Wechseljahre sind kein privates Thema, sondern sie haben große gesellschaftliche und wirtschaftliche Relevanz – vor allem für systemrelevante Berufe. Unternehmen, die das erkennen, setzen ein starkes Zeichen für Wertschätzung und Chancengleichheit. Außerdem ist das Thema kein reines Frauenthema, sondern betrifft indirekt alle, also auch die Partner, Söhne und Brüder.
Ein schönes Abschlussstatement, vielen Dank, liebe Benita Yon!
Das Interview führte Claudia Eigel von Gesundheit bewegt
FAQs zum Benita Yon-Interview zum Thema Wechseljahre am Arbeitsplatz
Warum gehören Wechseljahre an den Arbeitsplatz und ins BGM?
12 Millionen erwerbstätige Frauen in Deutschland sind betroffen. Beschwerden wie Schlafstörungen und Konzentrationsprobleme beeinflussen die Arbeitsfähigkeit. 94 % spüren Auswirkungen, jede Dritte musste sich bereits krankmelden. Unternehmen, die Wechseljahre ins BGM integrieren, reduzieren Fehlzeiten und fördern die Produktivität.
Was hat sich in den letzten drei Jahren getan?
Die öffentliche Wahrnehmung hat sich verbessert, doch im Arbeitskontext bleibt es ein Tabu. Während in England bereits 25 % der Unternehmen eine „Menopause Policy“ haben, steckt Deutschland noch in den Anfängen.
Gibt es Best Practices für Unternehmen?
Ja! Erfolgreiche Maßnahmen umfassen Aufklärung, gezielte BGM-Angebote, flexible Arbeitsmodelle und eine unterstützende Unternehmenskultur.
Wie verändert sich Prävention?
- Gesundheitskompetenz muss gestärkt werden – bereits in Schulen und am Arbeitsplatz.
- Longevity bedeutet nicht nur länger, sondern auch gesünder leben.
- KI in der Prävention macht personalisierte Gesundheitslösungen für alle zugänglich.
Quellenverzeichnis
Griffiths, A., MacLennan, S. J., & Hassard, J. (2013). Menopause and work: An electronic survey of employees’ attitudes in the UK. Maturitas, 76(2),
Hardy, C., Griffiths, A., & Hunter, M. (2017). What do working menopausal women want? A qualitative investigation into women’s perspectives on employers’ support. Maturitas.
Jack, G., Riach, K., Bariola, E., Pitts, M., Schapper, J., & Sarrel, P. (2016). Menopause in the workplace: What employers should be doing. Maturitas.
Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ). (2023). Frauengesundheit im Fokus: Handlungsfelder für das Arbeitsleben in den Wechseljahren. Berlin: BMFSFJ.
Transparenz und Qualitätshinweise
Autorenschaft: Dieser Artikel wurde mit Unterstützung von Perplexity AI erstellt. Thema, Storyline und Schlussfolgerungen wurden vom Gesundheit Bewegt-Redaktionsteam erstellt und mit der Interviewpartnerin Benita Yon abgestimmt.
Qualitätssicherung: Unsere Inhalte durchlaufen eine strukturierte Qualitätssicherung mit Fokus auf:
- Faktenprüfung und Quellenvalidierung
- Verständlichkeit und Klarheit
- Neutralität und Relevanz für die Zielgruppe
Version:
- Erstveröffentlichung: 10.09.2025
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