Stellen Sie sich vor: Sie fahren mit 75 Jahren noch zu Ihrem Projektmeeting, treffen sich mit Kollegen, diskutieren… vielleicht die neuesten Entwicklungen in der Künstlichen Intelligenz.
Das klingt heute noch exotisch. Aber die steigende Lebenserwartung macht solche Szenarien wahrscheinlicher. Wir leben länger – und damit verschieben sich die Koordinaten unserer Arbeit, unserer Finanzen und unseres Lebensstils. Das wirft eine Frage auf, die kaum einer offen stellt: Können wir diese zusätzlichen Jahre wirklich genießen – oder werden sie zur Belastung?
Faktenbox: Länger leben – länger gesund bleiben
- 81,5 Jahre – durchschnittliche Lebenserwartung in Deutschland (Frauen: 83,3, Männer: 78,5).
- 69,3 Jahre – durchschnittliche „gesunde Lebensjahre“ ohne größere Einschränkungen.
- >25 % – Anteil der Menschen über 65, die laut RKI Symptome von Depression oder starker Einsamkeit zeigen.
- Nur 2 % der Deutschen erfüllen alle Kriterien für einen rundum gesunden Lebensstil.
- 50 % höheres Risiko – für depressive Symptome bei älteren Menschen mit finanziellen Sorgen (Studie: European Journal of Ageing, 2023).
- 1 von 5 – geben an, im Alter schon einmal auf notwendige medizinische Leistungen verzichtet zu haben, weil das Geld nicht reichte.
Im Betrieblichen Gesundheitsmanagement werden somit auch Demografiethemen wichtiger. BGM und auch die aktionalen BGF-Maßnahmen müssen Lebensphasen stärker berücksichtigen.
Werfen wir gemeinsam einen Blick auf die Situation – vielleicht werden Sie von einer der Perspektiven überrascht, die bisher nicht direkt mit Gesundheit und Prävention in Verbindung gebracht wurden.
Was halten Sie von diesem Dreiklang? Bei der Diskussion um Lebensarbeit betrachten wir folgende Dimensionen:
- Gesunde Arbeit – damit längere Berufsjahre nicht zu Lasten der Lebensqualität gehen.
- Finanzielle Stabilität – denn ein langes Leben ohne Sicherheit ist keine Freiheit.
- Persönliche Longevity – aktive Gestaltung der eigenen gesunden Lebensjahre.
Stefan Zipperer
Longevity und Arbeit – Die neue Realität der Lebensarbeitszeit
Unsere Arbeits- und Rentenmodelle stammen aus einer Zeit, in der ein 60-Jähriger „alt“ war. Heute liegt die Lebenserwartung in Deutschland bei über 80 Jahren – Tendenz steigend. Das verändert die Spielregeln:
- Fachkräftemangel trifft auf alternde Belegschaften.
- Immer weniger Beitragszahler finanzieren immer mehr Rentenempfänger.
- Die Politik denkt laut über längere Lebensarbeitszeiten nach – nicht aus Jux, sondern aus Notwendigkeit.
Das Bild vom 65-jährigen Ruheständler verblasst. Künftig werden wir 70-Jährige in Projektleitung sehen, 75-Jährige in beratenden Rollen und altersgemischte Teams, in denen Erfahrung und Innovation Hand in Hand gehen.
Die Lösung auf Arbeitsebene:
- Arbeitsmodelle flexibilisieren: Teilzeitoptionen, Projektarbeit, Sabbaticals.
- Arbeitsumfeld anpassen: ergonomische Gestaltung, altersgerechte Aufgaben, digitale Unterstützung.
- Gesundheitskultur fördern: Aktive Pausen, mentale Gesundheit, Stressprävention als Teil der Arbeitsorganisation. Eine Beratung für Healthy Longevity Lifestyle installieren?
Voraussetzung ist natürlich, dass die gesetzlich Rahmenbedingungen dies erlauben. Wenn Arbeit dann gesund und sinnstiftend gestaltet wird, kann ein längeres Berufsleben ein Gewinn sein – für Unternehmen und Beschäftigte.
Demografischer Wandel und BGM: Lösungen für die Zielgruppe 50+
Der demografische Wandel erfordert neue Ansätze im BGM. Erfahren Sie, wie altersgerechte Maßnahmen und digitale Gesundheitsförderung ältere Mitarbeitende unterstützen.
Übergang zu Finanzen – Wenn Gesundheit und Geld zusammenhängen
Gesundheit im Alter ist mehr als Blutdruck und Beweglichkeit. Studien zeigen, dass finanzielle Unsicherheit im Ruhestand ein erheblicher Risikofaktor für Depressionen, Angststörungen und Schlafprobleme ist. Wer im Alter ständig rechnen muss, ob das Geld bis zum Monatsende reicht, lebt nicht nur eingeschränkt – er lebt auch ungesünder.
Mentale Belastungen durch Geldsorgen sind kein Randthema: Sie beeinflussen die Lebensqualität massiv und können körperliche Erkrankungen verstärken. Deshalb gehört finanzielle Planung heute zu einer ganzheitlichen Gesundheitsstrategie. Klingt erstmal überraschend, beim genaueren Nachdenken aber logisch, oder?
Longevity und Finanzen – Wenn Geld und Gesundheit zusammenrücken
Für den Einzelnen bedeutet das:
- Mehr Lebensjahre wollen bezahlt werden – entweder durch höhere Rücklagen oder längere Erwerbstätigkeit.
- Finanzielle Sicherheit reduziert Stress – und damit auch das Risiko stressbedingter Erkrankungen.
- Wer länger gesund bleibt, kann länger selbstbestimmt arbeiten – und dadurch aktiv seine finanzielle Lage gestalten.
Für die Gesellschaft heißt das:
- Das Umlagesystem der Rente gerät ins Wanken, wenn gesunde Erwerbsjahre nicht Schritt halten mit der Lebenserwartung.
- Jeder zusätzliche gesunde Arbeitsmonat entlastet Renten- und Krankenkassen.
- Frühverrentung aus gesundheitlichen Gründen ist einer der teuersten „unsichtbaren Posten“ im Staatshaushalt.
Die Lösung auf Finanzebene:
- Frühzeitige Finanzplanung: Die längere Lebensspanne aktiv einkalkulieren.
- Gesundheit als Kapital: Prävention sichert nicht nur Lebensqualität, sondern auch Einkommen.
- Flexibilität schaffen: Nebenverdienste, flexible Arbeitsmodelle und mehrere Einkommensquellen im Blick behalten.
Gesund älter werden – Longevity als Lifestyle
Langlebigkeit ist kein reiner Zufall. Studien zeigen: Etwa 80 % unseres Alterungsprozesses hängen vom Lebensstil ab, nur 20 % von der Genetik. Einige Forscher wie Eric Verdin vom renommierten Buck Institute of Aging gehen von noch höheren Werten aus – was die Bedeutung des Lebensstils angeht.
Die Stellschrauben sind klar:
- Bewegung: Tägliche Aktivität statt nur punktueller Sport.
- Ernährung: Weniger Zucker, mehr Vielfalt, bewusste Mahlzeiten.
- Mentale Gesundheit: Stressabbau, soziale Bindungen, geistige Neugier.
- Regeneration: Schlafqualität, Pausen und echte Erholung.
In den sogenannten Blue Zones – Regionen mit überdurchschnittlich vielen Hundertjährigen – sind diese Faktoren kein Projekt, sondern Alltag. Dort ist gesund alt werden Normalität.
Die Lösung auf Lifestyle-Ebene:
- Routinen statt Radikalität: Kleine, regelmäßige Veränderungen wirken nachhaltiger als einmalige Anstrengungen.
- Gesundheit in den Alltag einweben: Treppen statt Aufzug, Spaziergänge nach Meetings, feste Schlafenszeiten.
- Soziale Einbindung pflegen: Gemeinschaft ist einer der stärksten Longevity-Faktoren überhaupt.
3 Dinge zum Merken
- Longevity ist kein Zukunftsthema, sondern beginnt im Hier und Jetzt – in Arbeit, Alltag und Vorsorge.
- Finanzielle Unsicherheit im Alter wirkt direkt auf die mentale Gesundheit und muss Teil der Präventionsdebatte sein.
- Nur durch die Verbindung von gesunder Arbeit, Lebensstil und finanzieller Resilienz schaffen wir echten Mehrwert für Menschen und Unternehmen.
Die steigende Lebenserwartung ist also kein Schicksal, das uns überrollt. Sie ist ein Gestaltungsauftrag – an uns selbst, an Unternehmen, an die Politik.
Wir dürfen Gesundheit nicht länger als isolierte Maßnahme sehen. Wer über Longevity spricht, muss Arbeit, Lebensstil und Finanzen zusammendenken – sonst bleibt Prävention Stückwerk.“ — Stefan Zipperer
Die zusätzlichen Jahre, die wir gewinnen, können ein Geschenk sein – wenn wir sie gesund, finanziell sicher und sinnerfüllt gestalten.
Darum lautet die entscheidende Frage nicht: „Arbeiten wir bis 80?“
Sondern: „Sind wir dann noch so gesund – und so frei –, dass wir es genießen können?“
Und die Antwort liegt in einem Dreiklang, den wir heute beginnen müssen: gesunde Arbeit, persönliche Longevity, solide Finanzen. #Tuwas
FAQs zu längerer Lebensarbeitszeit
Was hat Longevity mit Arbeit zu tun?
Eine längere Lebenserwartung bedeutet auch längere Erwerbszeiten. Gesunde Arbeit ist die Grundlage dafür, dass Menschen leistungsfähig und motiviert bleiben.
Warum ist finanzielle Resilienz ein Gesundheitsthema?
Finanzielle Sorgen erhöhen das Risiko für Stress, Depressionen und körperliche Erkrankungen. Sicherheit und Planbarkeit stärken dagegen das Wohlbefinden.
Wie können Unternehmen Longevity unterstützen?
Durch Präventionsprogramme, flexible Arbeitsmodelle und die Integration von Gesundheits-Checks sowie Bildungsangeboten zur finanziellen Vorsorge.
Welche Rolle spielt Lifestyle im Konzept Healthy Longevity?
Ein aktiver Alltag, gesunde Ernährung, soziale Verbundenheit und mentale Balance sind die Bausteine für ein gesundes Altern.
Was können Mitarbeitende selbst tun?
Kleine Routinen aufbauen – Bewegung, Ernährung, Entspannung. Finanzielle Vorsorge frühzeitig einplanen. Und aktiv den Dialog mit Arbeitgebern über Gesundheit am Arbeitsplatz suchen.
Quellen
Buettner, D., Skemp, S. „Blue Zones: Regionen außergewöhnlicher Langlebigkeit und deren Lebensstil.“ Zusammengefasst in Publikationen seit 2004 und sozialwissenschaftlichen Studien
Franzese, F. „Mentale und physische Gesundheit im Alter: Der Einfluss von Armut auf Depression und Wohlbefinden.“ SSOAR, 2020. Direkter Zusammenhang zwischen finanzieller Lage und Depression bei älteren Menschen
Statistisches Bundesamt. „Sterbefälle und Lebenserwartung.“ Durchschnittliche Lebenserwartung in Deutschland 2024: Frauen 83,5 Jahre, Männer 78,9 Jahre
Transparenz und Qualitätshinweise
Autorenschaft: Einige Teilinhalte dieses Artikels wurde mit Unterstützung von Chat GPT-5 erstellt. Thema, Storyline und Schlussfolgerungen wurden vom Gesundheit Bewegt-Redaktionsteam erstellt.
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Version:
- Erstveröffentlichung: 03.09.2025
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