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ROI im BGM: Ist Gesundheit Kostenfaktor oder Wachstumsmotor?

1:2,7 – Die Formel für gesundes Wachstum. Ist BGM teuer? Nein, Krankheit ist teuer. Studien zeigen: Jeder Euro in strategisches Betriebliches Gesundheitsmanagement fließt mehrfach zurück. Wir zeigen wie Sie diesen ROI in Ihrem Unternehmen realisieren.

1:2,7 – die Formel für gesundes Wachstum.
Ist Betriebliches Gesundheitsmanagement teuer? Die vorliegenden Daten sprechen eine andere Sprache. Krankheit ist teuer. Studien zeigen, dass jeder Euro, der strategisch in Betriebliches Gesundheitsmanagement investiert wird, mehrfach zurückfließt. Die entscheidende Frage ist daher nicht, ob sich BGM rechnet, sondern unter welchen Voraussetzungen dieser Return on Investment im Unternehmen tatsächlich realisiert wird.

Wenn Budgets unter Druck geraten, steht BGM in vielen Organisationen dennoch früh zur Disposition. Maßnahmen werden verschoben oder reduziert. Diese Entscheidung wirkt auf den ersten Blick nachvollziehbar, erweist sich jedoch langfristig häufig als wirtschaftlich nachteilig.

Gerade vor dem Hintergrund des demografischen Wandels stellt sich eine grundsätzliche Frage: Ist es sinnvoll, ausgerechnet bei der Gesundheit zu sparen, während parallel in Vertrieb, Digitalisierung oder künstliche Intelligenz investiert wird? Gesundheit ist keine Zusatzleistung. Sie ist die Voraussetzung dafür, dass Mitarbeitende leistungsfähig bleiben, Wertschöpfung erbringen und Innovation ermöglichen.

In diesem Artikel beleuchten wir zentrale Eckpunkte zur Wirtschaftlichkeit von Gesundheitsmaßnahmen im Unternehmen. Wir ordnen die wichtigsten Kennzahlen zum ROI im BGM ein und zeigen, warum insbesondere datenbasierte und KI-gestützte Ansätze den Wirkungsgrad von Prävention deutlich erhöhen können.

Bild von Stefan Zipperer
Stefan Zipperer
Unternehmer, Visionär und Mitgründer von Gesundheit Bewegt. Als Teil der 55+ Generation versuche ich täglich Gesundheit nicht als Pflicht, sondern als Lifestyle zu leben. Meine Themen: Prävention, Longevity, Gesundheitskompetenz, AI in der Prävention und Storytelling & Healthtainment – für eine neue Gesundheitskultur in Unternehmen, Regionen und im persönlichen Alltag. #Tu was

Die Faktenlage: Wie hoch ist der ROI im BGM tatsächlich?

Um Budgets fundiert zu begründen, braucht es belastbare Evidenz. Zwei Perspektiven sind dabei entscheidend: der volkswirtschaftliche Blick auf Prävention und die konkrete betriebliche Realität.

Die globale Vision (WHO): Der 1:7 Hebel

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) zeigt in ihrem Bericht „Saving lives, spending less“, dass Investitionen in Prävention langfristig erhebliche wirtschaftliche Effekte erzielen.

Die WHO-Formel: Jeder investierte Dollar in strategische Prävention generiert langfristig rund sieben Dollar an wirtschaftlichem Nutzen.

Diese Kennzahl unterstreicht, dass Prävention kein Kostenblock ist, sondern ein volkswirtschaftlich relevanter Investitionshebel.

Die betriebliche Realität (iga): Der konservative Anker 1:2,7

Überträgt sich dieser Effekt auch auf einzelne Unternehmen? Die Initiative Gesundheit und Arbeit (iga) kommt in ihren Analysen zu einem klaren Ergebnis: Betriebliches Gesundheitsmanagement rechnet sich auch auf Unternehmensebene, insbesondere durch die Reduktion krankheitsbedingter Ausfallzeiten.

  • ROI von ca. 1 : 2,7: Für jeden Euro, der in fundierte BGF-Maßnahmen und BGM-Programme investiert wird, lassen sich im Durchschnitt 2,70 Euro durch geringere Fehlzeiten einsparen.
  • Präsentismus als zusätzlicher Kostenfaktor: Studien, unter anderem von Booz & Company, zeigen, dass die Kosten durch krank arbeitende Mitarbeitende etwa doppelt so hoch sind wie die Kosten durch Fehlzeiten. Produktivitätsverluste, Fehlerquoten und Folgebelastungen bleiben häufig unsichtbar, sind wirtschaftlich jedoch erheblich.
  • Senkung der Fehlzeiten: Bei systematisch geplanten Gesundheitsmaßnahmen wird von einer durchschnittlichen Reduzierung der Fehlzeitenquote um bis zu 26 Prozent berichtet.

Vor diesem Hintergrund ist der ROI von 1:2,7 eher als konservativer Mindestwert zu verstehen. Berücksichtigt man Präsentismus und weitere indirekte Effekte, liegt der tatsächliche wirtschaftliche Nutzen eines ganzheitlichen BGM häufig deutlich höher. In der nachfolgenden Grafik haben wir die ROI-Ergebnisse aus einigen Studien für Sie zusammengetragen. Nutzen Sie für Ihre internen Startberechnungen den konservativen Wert von 2,7 oder – das halten wir für realistischer – den ROI Wert von 1:5

Die entscheidende Frage lautet daher nicht, ob sich BGM lohnt, sondern wie dieser ROI im eigenen Unternehmen verlässlich erreicht werden kann.

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Das Problem: Warum viele BGM-Maßnahmen Geld verbrennen

Das Problem: Warum viele BGM-Maßnahmen ihre Wirkung verfehlen

Angesichts der klaren Zahlen stellt sich eine naheliegende Frage: Warum bleibt der wirtschaftliche Effekt von BGM in vielen Unternehmen hinter den Erwartungen zurück?

In der Praxis liegt die Ursache selten im fehlenden Willen, sondern meist in einer unzureichenden strategischen Planung. Häufig zeigen sich wiederkehrende Muster:

  • Maßnahmen werden angeboten, ohne die tatsächlichen Arbeitsrealitäten zu berücksichtigen.
  • Angebote erreichen vor allem Mitarbeitende, die bereits gesundheitsaffin sind.
  • Bedarfe werden nicht systematisch erhoben, sondern angenommen.
  • BGM wird isoliert betrachtet und nicht mit Arbeitsschutz, Corporate Benefits oder bestehenden Strukturen verzahnt.
  • Wirkungen werden nicht ausgewertet, sodass der wirtschaftliche Nutzen unsichtbar bleibt.

Gesundheitsmanagement wird so zur Sammlung einzelner Maßnahmen, nicht zu einem steuerbaren Prozess. Der wirtschaftliche Effekt bleibt entsprechend begrenzt.

Ein wirksames BGM beginnt daher nicht bei der Maßnahme, sondern bei der Struktur. Es braucht ein klares Commitment, Gesundheit als relevanten Wirtschaftsfaktor zu verstehen, einen pragmatischen Einstieg, der Ressourcen schont, sowie eine kontinuierliche Weiterentwicklung auf Basis von Daten und Rückmeldungen aus der Belegschaft.

Der Gamechanger: KI steigert den ROI durch Personalisierung

Der Gamechanger: KI steigert den ROI durch Personalisierung

Digitale Technologien eröffnen hier neue Möglichkeiten. Künstliche Intelligenz ermöglicht es, das Betriebliche Gesundheitsmanagement vom klassischen „One-Size-Fits-All“-Ansatz zu lösen und gezielter auszurichten.

Warum KI den ROI im BGM verbessert:

  • Passgenauigkeit: Unterschiedliche Belastungen und Bedarfe lassen sich datenbasiert erkennen und berücksichtigen.
  • Prävention statt Reaktion: Entwicklungen können früher identifiziert werden, bevor Kosten durch Ausfälle entstehen.
  • Skalierbarkeit: Personalisierte Angebote lassen sich auch in größeren Organisationen effizient umsetzen.
  • Bessere Verzahnung von Verhaltens- und Verhältnisprävention: Maßnahmen greifen gezielter ineinander.

Die Folge ist eine höhere Nutzung der Angebote, eine bessere Wirksamkeit und eine gezieltere Reduktion von Fehlzeiten und Belastungsfaktoren. Der wirtschaftliche Nutzen von BGM wird damit realistischer plan- und messbar.

Die Lösung: Wirtschaftliches BGM erfordert klare Rollen und Strukturen

Ein belastbarer ROI im Betrieblichen Gesundheitsmanagement entsteht nicht durch einzelne Tools oder Aktionen, sondern durch eine klare Systematik. Entscheidend ist die saubere Trennung von Aktivierung und Steuerung.

In der Praxis werden diese Ebenen häufig vermischt, was zu Unklarheiten in Zielsetzung und Wirkung führt. Ein wirtschaftlich wirksames BGM lässt sich daher sinnvoll in zwei Ebenen gliedern:

Tu was und GB|Work: Einstieg und Aktivierung im Rahmen der BGF

Die Tu-was-Initiative und das BGF-Gesundheitsjahr GB|Work dienen dem niedrigschwelligen Einstieg. Der Fokus liegt auf Aktivierung, Teilnahme und dem Aufbau von Gesundheitskompetenz.

Aus wirtschaftlicher Sicht ist diese Ebene zentral, da nur genutzte Angebote überhaupt Wirkung entfalten können.

GB|Work+ als BGM-Ebene für Planung, Steuerung und Evaluation

GB|Work+ setzt auf der BGM-Ebene an. Ziel ist nicht primär Motivation, sondern die strukturierte Planung, Steuerung und Bewertung von Gesundheitsmaßnahmen.

Hier werden Daten zusammengeführt, Maßnahmen priorisiert und Wirkungen nachvollziehbar gemacht

Wesentlich ist dabei das Zusammenspiel beider Ebenen.

BGF schafft Nutzung und Akzeptanz.
BGM schafft Transparenz, Vergleichbarkeit und Steuerbarkeit.

Erst diese Kombination ermöglicht es, den ROI im BGM systematisch zu entwickeln und zu belegen.

Fazit: ROI im BGM ist steuerbar, wenn die Voraussetzungen stimmen

Die Studienlage zeigt klar, dass Investitionen in Betriebliches Gesundheitsmanagement wirtschaftlich sinnvoll sein können. Gleichzeitig macht die Praxis deutlich, dass sich dieser Effekt nicht automatisch einstellt.

Der ROI im BGM ist kein abstraktes Versprechen, sondern das Ergebnis eines strukturierten Vorgehens. Unternehmen, die Gesundheit als dauerhaftes Handlungsfeld verstehen und entsprechend organisieren, schaffen die Grundlage für messbare Effekte, sowohl gesundheitlich als auch wirtschaftlich.

3 Dinge zum Merken

  • Investition statt Kosten: Laut WHO und iga ist BGM kein Kostenfaktor. Der ROI im BGM liegt betriebswirtschaftlich bei ca. 1:2,7 (iga) und volkswirtschaftlich sogar bei 1:7 (WHO). Gesundheit im Betrieb schafft Wachstum.
  • Personalisierung verbessert den Wirkungsgrad von BGM: Gießkannen-Maßnahmen senken die Rentabilität. Nur wer zielgruppenspezifisch (mittels Daten und KI) arbeitet, erzielt messbare Effekte. Allerdings gilt bei aller Personalisierung, dass Maßnahmen der Verhältnisprävention gleichgewichtig entwickelt werden müssen.
  • Technologie als Enabler: Tools wie die Tu was-Initiative und GB|Wokr+ machen aus komplexen Strategien anwendbare Praxis und sichern so den wirtschaftlichen Erfolg Ihrer Maßnahmen

FAQs zur Wirtschaftlichkeit von BGF und BGM

Was bedeutet ROI im Kontext von BGM konkret?
Der Return on Investment im BGM beschreibt das Verhältnis zwischen den Kosten für Gesundheitsmaßnahmen und den daraus resultierenden wirtschaftlichen Effekten, zum Beispiel reduzierte Fehlzeiten, geringerer Präsentismus oder stabilere Leistungsfähigkeit der Mitarbeitenden. Er bezieht sich nicht auf kurzfristige Einsparungen, sondern auf mittelfristige betriebswirtschaftliche Effekte.

Wie belastbar sind die genannten ROI-Zahlen aus Studien?
Die Zahlen von WHO und iga basieren auf Metaanalysen und aggregierten Auswertungen verschiedener Programme. Sie liefern belastbare Orientierungswerte, sind jedoch keine Garantie für identische Ergebnisse im einzelnen Unternehmen. Der tatsächlich erzielte ROI hängt stark von Planung, Umsetzung und Nutzung der Maßnahmen ab.

Warum erzielen viele Unternehmen trotz BGM keinen messbaren ROI?
Häufig fehlt eine klare Systematik. Maßnahmen werden isoliert umgesetzt, ohne Bedarfe systematisch zu erheben oder Wirkungen zu evaluieren. Zudem werden Aktivierung und Steuerung oft vermischt. Ohne ausreichende Teilnahme und ohne Datenbasis bleibt der wirtschaftliche Nutzen unsichtbar.

Welche Rolle spielt Künstliche Intelligenz für den ROI im BGM?
KI kann dazu beitragen, Gesundheitsangebote passgenauer auszurichten, Trends frühzeitig zu erkennen und Maßnahmen effizienter zu steuern. Dadurch steigt die Nutzung und die Wirksamkeit von Prävention. KI ersetzt jedoch keine Strategie, sondern unterstützt deren Umsetzung.

Ab wann lässt sich ein wirtschaftlicher Effekt von BGM realistisch erwarten?
Erste Effekte, etwa bei Teilnahmequoten oder Gesundheitskompetenz, zeigen sich häufig innerhalb weniger Monate. Messbare wirtschaftliche Effekte wie reduzierte Fehlzeiten oder geringerer Präsentismus benötigen in der Regel einen längeren Zeitraum (2 bis 3 Jahre) und setzen ein kontinuierliches, systematisch gesteuertes Vorgehen voraus.

Quellen

Baicker, K., et al. (2010): „Workplace Wellness Programs Can Generate Savings“ (Health Affairs). Zeigte, dass medizinische Kosten und Fehlzeitenkosten signifikant sinken.

Boos, F. W. / Booz & Company (2011): „Vorteil Vorsorge“ (Studie für die Felix Burda Stiftung). Belegt das Kostenverhältnis von 1:2 zwischen Absentismus (Fehlzeiten) und Präsentismus.

Chapman, L. S. (2012): „Meta-evaluation of work-site health promotion economic return studies“. Eine der meistzitierten Meta-Analysen (American Journal of Health Promotion), die positive ROIs bestätigt.

Initiative Gesundheit und Arbeit (iga): iga-Report 28: „Wirksamkeit und Nutzen betrieblicher Gesundheitsförderung und Prävention“. Die Standardreferenz für den ROI im BGM im deutschsprachigen Raum.

WIdO (Wissenschaftliches Institut der AOK): „Fehlzeiten-Report“ (Diverse Jahrgänge). Liefert regelmäßig Daten zur hohen Verbreitung von Präsentismus und psychischen Belastungen in deutschen Unternehmen.

World Health Organization (WHO): „Saving lives, spending less: a strategic response to noncommunicable diseases“ (2018/Updates). Belegt den 1:7 ROI bei NCD-Prävention.

Transparenz und Qualitätshinweise

Autorenschaft: Dieser Artikel wurde mit Unterstützung von Gemini e und ChatGPT 5.2 erstellt. Thema, Storyline und Schlussfolgerungen wurden vom Gesundheit Bewegt-Redaktionsteam erstellt.

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  • Faktenprüfung und Quellenvalidierung
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  • Neutralität und Relevanz für die Zielgruppe

Version:

  • Erstveröffentlichung: 26.12.2026

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