Häufige Fragen zu BGF

Wie motiviere ich Mitarbeitende zur Teilnahme an Gesundheitsaktionen? Welche Maßnahmen lohnen sich für kleine Unternehmen? Und wie lassen sich AU-Tage durch gezielte Prävention reduzieren?

In dieser Übersicht finden Sie klare, praxisnahe Antworten auf die wichtigsten Fragen rund um BGF, Präventionsmaßnahmen und Gesundheitsstrategien für Unternehmen. Unsere FAQs richten sich an BGM-Verantwortliche, Geschäftsführende und alle, die Gesundheit in der Arbeitswelt neu denken wollen – verständlich und aktuell aufbereitet.

Sie suchen nach Begriffserklärungen? Dann schauen Sie gern auch in unser Glossar für Gesundheit und Prävention!

A | Präventionswirkung, Evaluation & Steuerung

Was ist der Unterschied zwischen BGF und BGM?

BGM ist das systematische Gesundheitsmanagement im Unternehmen, BGF sind die konkreten Maßnahmen – z. B. Kurse, Workshops oder Challenges. Kurz gesagt: BGM ist Strategie, BGF ist Umsetzung.

Wie kann BGF Employer Branding stärken?

BGF signalisiert Fürsorge und zukunftsfähige Unternehmenskultur. Sichtbar wird das durch Benefits wie Gesundheitsbudgets, Aktive Pausen oder Mental Health-Angebote – z. B. auf Karriereseiten, in Social Media oder in Bewerbungsgesprächen.

Welche Ausfallzeit-Prozentsätze sind typisch für meine Branche?

Die Ausfallzeit-Prozentsätze (Krankenstand) variieren je nach Branche und Region. Hier findest du typische Werte, die für dein BGM-Controlling relevant sind.

  • Deutschlandweiter Durchschnitt 2024: 23,9 Krankheitstage pro Kopf (AOK, alle Branchen) / Krankenstand gesamt: 6,5 % (AOK)

Krankenstand nach Branche

Durchschnittlicher Krankenstand nach Branche (2023/2024) / Branche Krankheitstage pro Jahr / Typischer Krankenstand (%)

  • Altenpflege ca. 38–40 / 10–11 %
  • Gesundheits- und Sozialwesen 28–32 / 8–9 %
  • Verarbeitendes Gewerbe 20–22 /  6–7 %
  • Bau 22–25 / 7–8 %
  • Handel 18–20 / 5–6 %
  • Dienstleistungen allgemein 15–18 / 4–5 %
  • IT, Unternehmensberatung, Hochschulen 8–12 / 2–3 %
  • Regionale Unterschiede (2024): Ostdeutschland: Krankenstand 7,5–7,7 % (Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt, Thüringen, Brandenburg) / Westdeutschland: Krankenstand 5,7–5,9 % (Berlin, Bayern, Baden-Württemberg)
  • Einfluss des Anforderungsniveaus, d.h. Höheres Anforderungsniveau (Führung, Akademiker): Deutlich geringerer Krankenstand (z. B. Hochschullehre ca. 8 Tage, Krankenstand 2–3 %)

Quellen: Dachverband der  Betriebskrankenkassen (BKK); Wissenschaftliches Institut der AOK (WIdO); Techniker Krankenkasse (TK)

B | Motivation und Teilnahme

Wie motiviere ich Mitarbeitende zur Teilnahme an Gesundheitsmaßnahmen?

Aktiviere durch kleine Challenges, visuelles Storytelling und persönliche Ansprache. Ein Quiz zum Schlafverhalten oder eine 5-Tage-Wasser-Challenge sind oft wirkungsvoller als ein Infoflyer. Wichtig: niedrigschwellig, interaktiv und relevant.

Welche Gesundheitsmaßnahmen sind für kleine Unternehmen geeignet?

Kleine Unternehmen profitieren von digitalen Lösungen, aktiven Pausen, Bewegungschallenges und Vor-Ort-Aktionen. Besonders beliebt: Schrittzähler-Wettbewerbe und kurze Entspannungs-Sessions. Eine ideale Möglichkeit ins BGM einzusteigen ist die kostenfreie Tu was-Initiative. Sie ermöglicht einen einfachen und schnellen Start.

Welche Gesundheitsaktionen passen zum Weltgesundheitstag?

Nutze den Tag für eine Kampagne wie „Tu was für dein Herz“, Live-Vorträge, Schrittechallenges oder gesunde Mittagspausen. Kombiniere Inhalte mit Emo-Stories, z. B. Mitarbeiterstimmen oder Mini-Interviews.

Wie messe ich den Erfolg von BGF-Maßnahmen?

Klassische Kennzahlen: Teilnahmequote, Feedback, gesundheitliche Verbesserungen, AU-Tage. Ergänzend sinnvoll: Qualitative Daten, z. B. Stimmungsbarometer, Microfeedback oder Pulsabfragen nach Aktionen. Kennzahlen sollten immer Bestandteil eines strategisch aufgesetzten BGMs sein und die firmenindividuellen Ziele wiederspiegeln.

C | Kosteneffizienz und Förderung

Wie kann ich AU-Tage durch Prävention reduzieren?

Gezielte BGF-Maßnahmen, wie Rückenschulungen oder mentale Resilienzprogramme, senken nachweislich die Fehlzeiten. Entscheidend: Nachhaltigkeit statt Einmal-Event.

Welche Fördermöglichkeiten gibt es für BGF?

Gesetzliche Krankenkassen unterstützen Maßnahmen nach §20 SGB V mit bis zu 500 € pro Mitarbeiter*in. Auch steuerfreie Arbeitgeberleistungen sind möglich. Wichtig: Maßnahmen müssen zertifiziert sein.

D | Umsetzung und einfache Maßnahmen

Was ist eine Aktive Pause?

Eine Aktive Pause ist eine kurze Bewegungseinheit während der Arbeitszeit, die dazu dient, Verspannungen zu lösen, die Konzentration zu fördern und den Kreislauf zu aktivieren. Solche Pausen dauern in der Regel 5–10 Minuten und lassen sich leicht in den Arbeitsalltag integrieren – beispielsweise durch einfache Mobilisationsübungen oder gemeinsames Stretching im Team.

Verfügbare Aktive Pause-Maßnahmen: (1) Trainingsvideos in GB|Work nutzen – kostenfrei verfügbar über die Tu was-Initiative; (2) Aktive Pause-Challenge; (3) 6-Wochen Aktive Pause-Kampagne; (4) Buchung LIVE-Classes mit Business Yoga-Pausen

Kennziffern zu Aktiven Pausen und Bewegungsmangel

Kennziffern zu Aktiven Pausen und Bewegungsmangel

  • Bis zu 12,8 % weniger krankheitsbedingte Ausfälle bei regelmäßiger Bewegung am Arbeitsplatz (Quelle: gesundheit-bewegt.com)
  • Konzentration nimmt nach etwa 45 Minuten deutlich ab – spätestens nach 90 Minuten sollte eine Pause erfolgen (Quellen: esquire.de; phongnhaexplorer.com; hr-insider.de)
  • 61 % der Erwerbstätigen in Deutschland sitzen mehr als vier Stunden täglich  (Quelle: AOK Fehlzeiten-Report 2023)
  • Weniger als 40 % der Bevölkerung erreichen die WHO-Bewegungsempfehlungen (Quelle: DKV-Report 2023)

Praxisbeispiel

Praxisbeispiel

Ein Unternehmen führte zweimal wöchentlich eine angeleitete Online-Pause durch - zeitlich angedockt an die Team-Meetings. Hierdurch konnte die Gesundheitsaktivität für alle Mitarbeitenden leicht in den Tagesablauf integriert werden. Das Feedback war durchweg positiv – insbesondere wegen der kurzen Dauer und der leichten Zugänglichkeit.

Umsetzungstipps Aktive Pausen für BGM-Teams

Empfehlungen für BGM-Teams – Umsetzung aktiver Pausen im Unternehmen

  • Über Pausenrhythmen informieren (BRAC-Zyklen): Zum Beispiel Erinnerungen nach 90 Minuten konzentrierter Arbeit einführen.
  • Online-Pausenformate anbieten: Kurze 3–5-Minuten-Trainingsvideos bereitstellen – etwa über GB|Work und die kostenfreie Tu was-Initiative.
  • "Aktive Pause"-Woche oder Challenge durchführen: Mitarbeitende zu einer Challenge einladen, begleitet durch tägliche Kurznachrichten, Tipps und Erinnerungshilfen.
  • „Beweg dich jetzt!“-Nudges einsetzen: Bewegungsimpulse über Slack, MS Teams oder GB|Work Firmen-Kurznachrichten ausspielen, um regelmäßige Aktivierung zu fördern.
  • Pausenkits bereitstellen: Ausstattungspakete mit Übungspostern, Therabändern, etc. und für Mitarbeitende zur freien Nutzung.
  • LIVE-Classes in GB|Work buchen: Mitarbeitende zu einem festen Termin dazu einladen.

Weitere Infos rund um Aktive Pausen

Weitere Artikel zum Thema Aktive Pause, inklusive kurzen Inhaltsbeschreibungen:

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